Annette von der Bey drückt mit winzigen Pinselstrichen, feinsten Details und großen Bildzusammenhängen das aus, was sie in Worten ein Leben kosten würde.
Man könnte hier von Heilung schreiben, von dem Loslösen aus feststehenden Strukturen, der Rückkehr zur Natur. Man könnte von der Entstehung des Werks reden,
von Gedankengängen und Werdegängen. Man könnte von Kontext schreiben, vom Einfluss digitaler Medien, der Verbreitung von KI, dem bedrohlichen Näherrücken
einer Zukunft, in der Natur in ihrer grünen Pracht und ihrem Facettenreichtum eine solche Seltenheit geworden ist, dass sie nur noch in der Kunst zu finden ist.
Man könnte aber auch dazu anhalten hinzugucken, noch ein wenig näher, ein wenig genauer, und all die Dinge zu fühlen, für die es keine Worte gibt.
Annette von der Beys Werk ist ein Fließtext, der nicht nur von Sprache und Worten losgelöst ist, sondern viel mehr von eben diesen eingegrenzt,
ja fast schon reduziert werden würde. Kein Text (auch nicht dieser) könnte besser das Wesen ihrer Kunst und ihrer selbst ausdrücken, als es ihr Pinsel tut. Das ist ihre Natur.
Clara von der Bey